Daniela Brugger

Trakkatakk

Wir surfen täglich im Netz, schreiben E-Mails, benutzen Google als Suchmaschine, teilen Fotos auf sozialen Netzwerken, speichern unsere Daten in der Cloud ab und geben so bewusst oder unbewusst viel von uns preis. Es ist bekannt, dass diese Daten von Firmen gesammelt werden und staatliche Organisationen darauf Zugriff haben. Doch die Folgen, was das bedeutet, kann man sich kaum vorstellen oder man ist der Tatsache gegenüber gleichgültig.

Das Projekt von Daniela Brugger startete mit einer Aktion Ende Februar im Schulhaus Bruggerstrasse in Baden. Auf vier Stoffbahnen versteckten sich unter thermochromen Farbflächen unterschiedliche Fragen und Statements rund um das Thema Digitalisierung. Die Lernenden und Angestellten der BBB wurden eingeladen, diese durch ihre Handabdrücke aufzudecken, mit der Künstlerin zu diskutieren und so einen ersten Einblick in die darauffolgenden Workshops zu bekommen.

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Im April richtete Daniela Brugger im Kunstlehrstuhl ein Labor ein, in dem vier Workshop mit dem Titel HIDE & SEEK stattfanden. An den Workshops arbeitete Brugger mit vier unterschiedlichen Klassen der BBB und ging der Frage nach, wie man sich im Netz bewegt, welche Spuren man hinterlässt und was man daran ändern möchte. Eingeladen wurden auch Experten des Chaos Computer Clubs und des Solutionsbüros um die Lernenden auf das Thema zu sensibilisieren. In den Workshops wurde diskutiert, sich praktisches Wissen angeeignet und nach visuellen Umsetzungen gesucht. Die Ergebnisse dieser vier Workshops bilden die Grundlage für die Veranstaltung TRAKKATAKK.

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Während TRAKKATAKK wurde der Kunstlehrstuhl zum Hybrid zwischen Theaterbühne, Performancesetting, Ausstellungraum, Labor und Bar. Im Raum zu sehen und zu hören waren Relikte der Workshops: Steckbriefe von scheinbar unbekannten Personen, welche über Google Rezensionen "ausspioniert" wurden, von Berufslernenden eingesprochene Audiodateien von veränderten Datenschutzerklärungen, physisch aufbereitete Instagram-Daten-Stapel oder angeeignetes Wissen zu digitaler Selbstverteidigung (alternative Suchmaschinen, Nachrichtendienste usw.). An der Cloudbar, umgeben von einem Wolkenteppich, wurden selbstgemachte Drinks aus Gefässen mit eingebrannten Fingerabdrücken der Berufslernenden bereitgestellt – vorausgesetzt man hatte genügend persönliche Daten preisgegeben. Um Teil der TRAKKATAKK zu sein, trugen alle Teilnehmenden "wearables", welche auch die Berufslernenden schon während allen vier Workshops als Teil des Konzepts getragen haben.

Impressionen von TRAKKATAKK am 23. Mai 2019.

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Saalplan TRAKKATAKK

Daniela Brugger versteht TRAKKATAKK als organisches, offenes Format, welches künftig an unterschiedlichen Orten und in Ausstellungshäusern stattfinden und als performativer Wissensaustausch verstanden werden kann.

Das ganze Projekt fand in Kooperation mit dem Chaos Computer Club Basel, dem Solutionsbüro und der E-Textil Designerin Sophie Kellner statt.

Mit freundlicher Unterstützung durch die Abteilung Kultur Basel-Stadt.

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Infos über Daniela Brugger

Sophie Kellner
Chaos Computer Club Basel
Solutionsbüro