Daniela Brugger
Daniela Brugger legt mit ihrem präzisen Gespür für Widersprüche, die unsere sozialen Realitäten prägen und in ihrer Alltäglichkeit unsichtbar sind, ungeschriebene Gesetze unserer Zeit offen. Für sie bedeutet dies sich mit Bedingungen unserer Gegenwart auseinanderzusetzen: mit der Digitalisierung, globalen kapitalistischen Zusammenhängen, mit den Ausschlüssen in der Geschichtsschreibung und der Veränderung als andauernder Zustand.
Vor allem aber versteht sie ihre künstlerische Praxis als eine Form von Austausch: Ein Schwerpunkt liegt darin, Menschen zusammenzubringen. Aktiv ignoriert sie dabei die Grenzen der Disziplinen und versteht die informelle Wissensproduktion und -verbreitung als widerständige und solidarische Organisationsform.
Sie fokussiert in ihren Arbeiten den Blick auf das vermeintlich Alltägliche und weist dabei auf festgefahrene Regeln und Normen hin, welche sich auch in ihren Arbeiten unter anderem in Form von Installationen, Video- und Audioarbeiten oder Performances präsentieren.
Daniela Brugger studierte an der ZHdK (Zürcher Hochschule der Künste, BA Vermittlung) und HGK Basel (Hochschule für Gestaltung und Kunst, MA Fine Arts) mit Gastsemestern in Brüssel und Budapest. Sie arbeitete im Vermittlungskontext u.a. an der ZHdK Zürich, in der Kunsthalle Basel und an der Schule für Gestaltung Basel und vor allem in eigenen Projekten, wie beispielsweise Knastradio – einem Radioprojekt mit Straffälligen. Sie ist Initiantin von Who writes his_tory? – einem kollaborativem Schreibprojekt, welches die Reproduktion von Wissen und struktureller Diskriminierung im Internet und vor allem auf Wikipedia hinterfragt, ist europäische Botschafterin des Open-Source-Projektes Art+Feminism und war von 2014 bis 2017 in der Co-Leitung des Ausstellungsraums Klingental in Basel tätig. Sie gewann Atelieraufenthalte in Berlin und Johannesburg sowie 2018 den Kulturförderpreis der Stadt Basel, wo sie lebt und arbeitet.
Einzelausstellungen (Auswahl):
FFOAAM, zwanzigquadratmeter, Berlin, Deutschland (2016) / There’s no such thing as a void, Kunsthalle Tropical, Island (2015) / Disembodied sound of silence, Passage, Solothurn, Schweiz (2015) / We’re all nomads, Artachment, Basel, Schweiz (2014)
Gruppenausstellungen und Performances (Auswahl):
Unfuk the record, Keleketla! Library, Johannesburg, Südafrika (2018) / New Swiss Performance Now, Kunsthalle Basel, Basel, Schweiz (2018) / Blumen im Haus ersparen den Psychiater, Westwerk, Hamburg, Deutschland (2017) / Was tun mit der Zeit, Kunstverein Freiburg, Deutschland (2016) / Festival der Ephemeren Kunst, Alpines Museum, Bern, Schweiz (2016) / On site off space, Kunstraum Riehen, Schweiz (2014)