Diana Pfammatter

I and many more of me

Die Ausstellung "I and many more of me" ist das Resultat eines mehrwöchigen Workshops mit Jugendlichen der Berufsfachschule BBB in Baden.
Ausgestellt werden Detailaufnahmen von Narben, Leberflecken, Härchen oder Kunstnägeln und ohne im direkten Bezug zu den Aufnahmen zu stehen, werden diese Fotografien von Portraits einzelner Jugendlicher ergänzt. Auf dem rosafarbenen Boden sind Gruppen von kleinen und grossen Emojis angeordnet; eine Kamera und Melone, Palme und ein lachender Smiley. Und während diese Emojis symbolisch für die Kommunikation der Jugendlichen und deren Ausdruck von Emotionen stehen, repräsentieren die Glasscheiben, auf denen die Fotografien zu sehen sind, die Displays der Smartphones.

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Im Zentrum der Ausstellung und als Ausgangslage des Workshops ging es darum, das Selbstbildnis in unserer Gesellschaft zur Diskussion zu stellen und sich bewusst zu werden, welche Darstellungsformen es gibt bzw. was diese Bilder über eine Person aussagen. Bei einem Selfie setzte man sich in Szene und ist in der Lage sein virtuelles Wunschbild zu schaffen. Doch gleichzeitig besteht das Bedürfnis "sich selbst" zu sein. Gerade in der Kunstgeschichte gibt es unzählige Beispiele, wie Künstler versucht haben sich selbst in Szene zu setzen, vor allem durch das malerische Selbstportrait. Heute ist es die Popkultur, die die Selbstdarstellung fortführt und dabei neue Massstäbe setzt. Pfammatter sucht hierbei nach anderen und neuen visuellen Welten, spielt mit verschiedenen Inszenierungsformen und behandelt diese gleichwertig. Die unterschiedlichen Aufnahmen geben uns das Gefühl, mehr über die abgebildete Person zu erfahren, gerade durch die Detailaufnahmen besonderer Merkmale an ihren Körpern. Doch letztendlich fordert die Ausstellung auf, sich intensiv mit dem Gegenüber zu beschäftigen und eben nicht nur zu schauen, sondern sich mit den Anderen und dem eigenen Ich auseinanderzusetzen. In "I and many more of me" geht es um Geschichten, es geht um uns selbst und um die Anderen, wie wir uns sehen und wie wir gesehen werden.

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Workshops

Im ersten Teil und als Auftakt zum Projekt stellte Pfammatter eine Fotobox auf dem Schulareal auf. Hierbei ging es primär darum, den Zugang zum Thema an der Schule zu öffnen, es präsent zu machen und die Schüler für die Thematik zu sensibilisieren. Jugendliche, Lehrpersonen und andere Mitarbeitende waren aufgefordert sich vor der Kamera zu inszenieren und mittels Selbstauslöser ein Foto von sich zu machen. Es entstanden lustige, schöne und überraschende Bilder, die anschliessend in beiden Schulhäusern der Berufsfachschule präsentiert wurden.

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Im zweiten Teil arbeitete Pfammatter mit zehn verschiedenen Klassen der Berufsfachschule BBB. Vom klassischen Portrait über selbstinszenierte Fotografie bis hin zu Makroaufnahmen des eigenen Körpers haben die Jugendlichen versucht, sich dem eigenen Ich zu nähern und dieses gemeinsam mit der Fotografin zu untersuchen. Im Einzelgespräch diskutierte Pfammatter mit den Jugendlichen, was sie an ihrem Körper mögen, interessant finden oder was sie ihrer Meinung nach einzigartig macht. Entstanden sind dabei sehr intime Bilder – Pfammatter zeigt Narben, Muttermale, Falten oder ausgewachsene künstliche Nägel und Piercings. Die Bilder wirken durch ihre Nähe teils irritierend und doch ziehen sie einen durch ihre Ausdrucksstärke und ihre Ästhetik in ihren Bann. Sie erzählen ihre eigenen Geschichten, wobei die Identität der abgebildeten Person vollständig in den Hintergrund rückt.

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"I and many more of me" im Schulhaus Bruggerstrasse

Im Schulhaus Bruggerstrasse präsentiert Diana Pfammatter eine Serie von sechs Hautaufnahmen, die das Thema der Ausstellung und des Projekts erneut aufgreift. Man sieht irritierte Haut, Narben und Härchen. Obwohl die Aufnahmen Details der Lernenden zeigen, ist nicht zu erkennen, wer fotografiert wurde und die Arbeit bleibt weitgehend objektiv.

Die Fotografien, welche von einer Plexiglashaube umrahmt werden, wirken geschützt und spielen mit der Idee der Konservierung – die Haut  der Jugendlichen wird konserviert und die Fotografie stellt die Momentaufnahme einer Generation dar.

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