Kooperationsprojekt mit der ZHdK

Andri Laukas

Andri Lukas hat eine Soundarbeit entwickelt und führt dabei Handlungsspuren und Räume des Alltags vor und während der Coronazeit zusammen. Die Arbeit entstand einerseits aus Aufzeichnungen in der BBB vor Corona und andererseits aus Aufnahmen der Lernenden aus ihrem neuen Alltag.
Der stündige Track führt subtil in die Atmosphäre der Aussen- und Innenräume ein und bewegt sich zwischen der Stille und musikalischen Reibungsgeräuschen.

Andri Laukas (*1997), Bachelor Art Education, ZHdK

Jael Rappersberger - Dazwischen das Fenster - Ein kollektives Bildtagebuch

Das Fenster als Sinnbild für die Isolation bildet die Grenze zur Aussenwelt, von der wir im Zimmer abgekapselt sind. Es ist ein Ort, an dem wir über das Aussen und Innen, also über die Welt und uns selbst nachdenken können. Was passiert in dieser Zeit, wo sich die Aussenwelt so verändert und gleichzeitig stillsteht? Wie verändert sich die eigene Perspektive auf die Aussenwelt und auf einen selbst? Wie verändern sich die Gefühle?

Als Zeitzeugnis wurde mit der App „Autodesk Sketchbook“ digital ein kollektives Bildtagebuch mit dem gemeinsamen Motiv des Fensters kreiert. Dabei wurde jedes Bild von einem Satz begleitet, der einen Gedanken des jeweiligen Tages umschreibt. In das Projekt waren Lernende der BBB und externe Interessierte involviert.

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Jael Rappersberger (*1997), Bachelor Art Education, ZHdK

Grace Schmid - Dein Spiegel

Zack-zack, zurück nach Zürich. Vom warmen Balkon in Barcelona zurück zu kalten Füssen in Zürich. Durch die unvorhersehbare Heimreise aus ihrem Austauschsemester aufgrund des Coronavirus hatte Grace Schmid zu Beginn kein eigenes Zuhause mehr. Ihr WG-Zimmer war temporär untervermietet, deshalb lebte sie an fünf verschieden Orten in der Stadt Zürich. In dieser verunsichernden Zeit wurde ihr das Privileg des eigenen Zuhause wieder bewusst und sie fragte sich oft: Wie ergeht es dabei allen anderen? Was für Gedanken machen sie sich zuhause und wie leben meine Mitstudierenden eigentlich?

"Wo war dein Zuhause? Was hat dich glücklich gemacht? Was hat dich genervt?"

Mit diesen drei Fragen zeigt Grace Schmid auf, was ihre Mitmenschen beschäftigt hat, gutgetan hat und in welchen vier Wänden sie sich befanden.

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Grace Schmid, Bachelor Art Education, ZHdK.

Peter Tobler - Die Weile

Während der Corona-Krise hat Peter Tobler Momente von seinem Leben mit der Handykamera festgehalten. Die meiste Zeit hat er zu Hause verbracht und ging täglich spazieren. Aus den Aufnahmen sind zwei Videos entstanden.

Spaziergänge in Zürich
"Auf meinen Spaziergängen in Zürich Schwamendingen, Hirzenbach, Glattpark, Oerlikon, Zürichberg, Irchel und Dübendorf habe ich die Natur und Tiere beobachtet. Ich hatte viel Zeit für mich selber und wurde gezwungen, mich mit mir selbst auseinanderzusetzen. Es war eine Chance mir anders zu begegnen und über mich und mein Leben nachzudenken. Die Bewegung und die frische Luft waren sehr wichtig für mich und die Begegnungen mit der Natur und den Tieren taten mir sehr gut. Dass es hier so viele Tiere gibt, war neu für mich. Ich hatte noch nie so viel Zeit, die Gegend kennenzulernen und zu verweilen. Auch in der Stadt findet man die Natur."

11 / 7 m2
"Mein Zimmer ist 11 m2 und die Küche 7 m2 gross. In meiner Wohngemeinschaft haben wir keine Stube. Ich verbrachte sehr viel Zeit in meinem Zimmer und in der Küche. Täglich kochte ich selber, war im Home-Office, hatte viele Zoom Meetings, habe viel YouTube Videos geschaut und der Kontakt zur Aussenwelt war digital. Das Studium und das Privatleben vermischten sich und alles fand von zu Hause aus statt. Die soziale Isolation machte mir Mühe. Ich vermisste die physischen Kontakte sehr. Die Langeweile plagte mich oft und es war nicht einfach, diese in den eigenen vier Wänden mit mir selbst auszuhalten. Mich selber zu beschäftigen und eine neue Tagesroutine zu entwickeln, war eine Herausforderung. Durch YouTube Videos konnte ich in eine andere Welt eintauchen und träumte von Ferien, Zeit mit Freunden und von Bar- oder Cafébesuchen."

Peter Tobler (*1988), Bachelor ZHdK

Anna Villiger - Isolationssynästhesie

Als Synästhesie bezeichnet man die Kopplung verschiedener Wahrnehmungen. So gibt es Menschen, welche beispielsweise Töne als Farben wahrnehmen.
In dem Experiment "Isolationssynästhesie" wird die betrachtende Person spielerisch an dieses Phänomen herangeführt.

Gemäss Zahlen von Spotify wurde in Zeiten des Lockdowns bedeutend mehr Musik gehört als je zuvor. Konzerte wurden via Stream in den virtuellen Raum verlegt und Partys via Facetime und Zoom in die eigenen vier Wände gebracht. Die Musik verbindet Menschen auch weit über physische Grenzen hinaus.
 
Anna Villiger hat 12 Berufslernende der Berufsfachschule Baden gebeten, ihr ihren Lieblingstrack zu schicken. Diese hat sie nach synästhetischem Empfinden auf zwei Farbverläufen arrangiert.

Anna Villiger (*1993), Bachelor Art Education, ZHdK

Rebecca Walker

Durch Malerei und Fotografie hat Rebecca Walker versucht die flüchtigen Momente in ihrem eigenen Leben festzuhalten. Runde, flache Steine wurden so bemalt, dass sie einen kleinen Moment äusserster Freude oder völliger Zufriedenheit widerspiegeln. Die Steine werden in ihren eigenen individuellen Kontext gestellt, um die Wellen darzustellen, die sie in den stillen Gewässern eines Lebens in der Quarantäne erzeugen.

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Rebecca Walker, Bachelor Art Education, ZHdK